Wie sagt man so schön, die einzigen Schulden die man aufnehmen darf sind Schulden für eine Wohnung oder ein Haus. Ganz gleich ob selbst bewohnt oder als Anlage.
Aber auch hierbei stellt sich die Frage wie ich mich verschulde. Bei Eigentum das selbst bewohnt werden soll, raten Experten immer zu mindestens 30% Eigenkapital.
Ich denke das muss man etwas differenzierter sehen: wie sicher ist der Job und wieviel Zeit hab ich zum abzahlen?
Als 25 jähriger Beamter kann man vielleicht auch mit nur 5% planen. Als 35-jähriger Angestellter in der freien Wirtschaft hingegen sind 20% sicherlich zu wenig Eigenkapital.
Wenn ich höre das Bauvorhaben von 350000.- mit 10000.- Eigenkapital angegangen werden bekomme ich fast Angst.
Trotz oder gerade wegen der niedrigen Zinsen muss allerdings auch eine hohe Tilgung vereinbart werden! Alles unter 2,5% kann gefährlich werden….
Wichtig ist natürlich die Schulden abzusichern, was leider sehr gerne vergessen wird. Dies erfolgt z.B. über eine (Risiko)Lebensversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung… Die Beiträge sollte man entsprechend für die Finanzierung mit einkalkulieren.
Aber lohnt sich denn überhaupt ein eigenes Haus bzw Wohnung? Aus finanzieller Sicht ist die Frage ganz klar zu verneinen. Wenn man alleine das Eigenkapital für 20 Jahre am Kapitalmarkt investiert und dort nur 4% Rendite pro Jahr erwirtschaftet wird das schwer zu toppen sein.
Andererseits ist das Gefühl im Eigentum zu leben natürlich auch einiges Wert – für manchen. Und das ist wohl der Faktor der einen Eigentum erwerben lässt.
Aus finanzieller Sicht macht es nur für diejenigen ein wenig Sinn die sich mit dem Sparen schwer tun. Denn hier wird, über den Zwang die Schulden zu tilgen quasi automatisch eine Rentenvorsorge aufgebaut.
Aber auch das muss man kritisch sehen. Denn ein Haus/Wohnung muss auch im Rentenalter unterhalten werden. Ok. Da zu Rentenbeginn müssen die Schulden selbstverständlich abbezahlt sein. Somit kann man die vermeintliche Miete für den Unterhalt nutzen.
Was aber wenn 15000.- benötigt werden weil z.B. das Auto dringend ersetzt werden muss? Den Balkon oder Schornstein verkaufen? Tja bei einer Wohnung/Haus wirds schwierig. Bei einem Aktiendepot verkauft man eben einfach entsprechend viele Aktien.
Finanziell sinnvoll ist nur Eigentum das man vermietet. Aber auch hier muss man natürlich auf die Lage und den Kaufpreis schauen ob sich das wirklich rentiert. Dazu in einem anderen Artikel mehr.
Wenn man übrigens über viel Eigenkapital verfügt also sagen wir 50%, dann gehen über die Verwendung des Eigenkapitals die Experten Meinungen auseinander.
Mit mehr Eigenkapital bekommt man einen besseren Zinssatz und muss auch in Summe natürlich weniger Schulden machen und das spricht dafür mehr EK einzubringen. Andererseits kann man das Geld natürlich auch anlegen und damit mehr Geld erwirtschaften als man an die Bank abdrücken muss.
Das kann aber natürlich auch ins Auge gehen… Aber vermutlich sind das nicht die Leser dieses Blogs so das ich das Thema hier beende.