Bei der Geldanlage ist es natürlich nicht ganz unwichtig die Inflation zu betrachten oder sie zumindest zu kennen.
Im langjährigen Schnitt liegt sie bei rund 2,5%.:
2011: 2,1%
2012: 2,0%
2013: 1,4%
2014: 1,0%
2015: 0,5%
2016: 0,5%
2017: 1,7%
2018: 1,8%
2019: 1,4%
Die Europäische Zentralbank hat übrigens als Ziel eine Inflationsrate von 2% zu haben!
Ob der 1,7% kann man sich nur wundern denn eigentlich ist doch letztes Jahr alles viel viel teurer geworden?
Und nicht nur um 1,7% oder? Tja der Meinung bin ich auch und so landen wir dann bei der gefühlten Inflation.
Für einen Schwaben wie mich liegt sie grundsätzlich bei 10% – also jedes Jahr 🙂
Spass beiseite: Die gefühlte Inflation ist natürlich sehr stark subjektiv geprägt und hängt stark davon ab was man selber so kauft – sprich inwieweit die eigenen Käufe von den Produkten abweichen die die Statistiker so kaufen…
Wer viel Obst & Gemüse kauft (also ich nicht) stuft die Inflation wahrscheinlich wesentlich höher ein als jemand der mehr technische Produkte kauft. Denn die Preise von Obst & Gemüse steigen während die „Technikpreise“ sinken.
Selbstverständlich versuchen die Experten auch die gefühlte Inflation zu berechnen. Finde ich ganz interessant wie man eine subjektive Einschätzung berechnen kann. Aber gut, es sind ja Experten 🙂
Die gefühlte Inflation für -2014- sahen die Experten der UniCredit bei 2,9%. Somit betrug der Unterschied zwischen der berechneten und der subjektiven Inflation 2%!
Warum ist die Inflation so „interessant“?
Ganz einfach. das Geld wird weniger wert!
Vereinfacht gesagt bekommen wir – bei einer Inflationsrate von 2% – wenn wir für 100.- einkaufen wollen nur noch Waren für 98.-
Das klingt jetzt nicht nach viel „Verlust“, aber über die Jahre betrachtet kommt da ganz schön was zusammen wie ihr Euch denken könnt.
Denn nach 5 Jahren bekommt Ihr für die 100.- nur noch Waren im Wert von 90,40. Oder anders herum: für ein Produkt das 100.- kostet müssen in 5 Jahren schon 110,5 bezahlt werden!
Was bedeutet das für Sparer (und auch die Rente)?
Das wir Geld verlieren wenn wir es mit einem Zinssatz unterhalb der Inflationsrate (im Jahr 2017 also 1,7%) anlegen. Selbst mit einem Zinssatz von 1,7% erhalten wir nur unser Geld und haben noch nichts „gut gemacht“. Und wenn man sich so umschaut bringt Tagesgeld aktuell so 0,3%…. Somit verlieren wir also Geld – und nicht gerade wenig.
Also muss das erste Ziel der Geldanlage der Werterhalt sein, und quasi einen Zinssatz in Höhe der Inflationsrate zu bekommen.
Wer sein Geld aber noch vermehren will (was ja gemeinhin das Ziel des Sparens ist) muss natürlich mehr Zinsen bekommen als die Höhe der Inflationsrate…
Und damit steht schon fest das Ihr Eure Sparbücher entsorgen könnt – und selbst mit den Tagesgeldkonten verliert man Geld…..